Köln 1534: Ein ungewöhnlicher Gerichtsfall hält die Stadt in Atem: Der Londoner Geschäftsmann Richard Charman verklagt die Tuchhändlerwitwe Agnes Imhoff, um eine Schuld ihres unter rätselhaften Umständen verstorbenen Ehemanns Andreas zu begleichen. Agnes droht alles zu verlieren. Als sie versucht, ihre Unschuld an den Taten ihre Mannes zu beweisen, offenbart sich nicht nur ein Familiendrama, Stück für Stück gelangen tödliche Intrigen, Lügen und politische Verflechtungen ans Licht, die bis ins englische Königshaus reichen. Doch bis zuletzt stellt sich die Frage: Wer ist Agnes Imhoff wirklich – Opfer oder Täter?
Der Roman ist nach einem wahren Fall aus einer wiederrestaurierten Urkunde des Kölner Stadtarchivs gestaltet. Am 3. März 2009 stürzte der Gebäudekomplex des Stadtarchivs Köln samt zweier benachbarter Wohngebäude ein. Dabei wurden zwei Personen getötet und rund 90 Prozent des Archivguts verschüttet. Nach einem halben Jahr waren 85 Prozent davon geborgen. Die Beschädigungen reichten von leicht bis schwerstens beschädigt. Seit dem Einsturz besteht die Hauptaufgabe des Stadtarchivs in der Bergung, Restaurierung und Neuordnung der Bestände. Der seinerzeit noch existierende „Autorenkreis Quo Vadis“, ein Zusammenschluss von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die historische Romane schreiben, veranstaltete daraufhin als Benefizaktion Gemeinschaftslesungen seiner Mitglieder. Die Autorinnen und Autoren verzichteten auf ihre Honorare und stellten die Einnahmen der Stiftung Stadtgedächtnis zur Verfügung. Damit konnten zwei beschädigte Archivalien restauriert werden. Eines davon war das Gerichtsdokument des Falles „Agnes Imhoff“. Der Stoff war wie geschaffen für eine literarische Verarbeitung, fand der Autorenverband, und so entstand der Roman. 12 Autorinnen und Autoren
beleuchteten aus immer neuen fiktiven Perspektiven den Fall, dem eine wahre Begebenheit zugrunde liegt.